Wozu dient ein Rechtsanwalt für Erbrecht?

posted am: 18 Oktober 2023

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Ein Todesfall geht automatisch mit dem Erbrecht einher. Durch den Todesfall entsteht eine Erbengemeinschaft. Die Person, die verstorben ist, wird als Erblasser bezeichnet. Die Familie, die zurückbleibt, also beispielsweise Ehepartner und Kinder, bilden gemeinsam die sogenannte Erbengemeinschaft. Zu den typischen Erbangelegenheiten gelten Vermögensgegenstände wie Häuser, Schmuck, Bargeld etc. Bei einem Haus fallen auch weiterhin Instandhaltungskosten an, natürlich neben allgemein laufenden Kosten wie der Grundsteuer und Versicherungen. Hier müssen die Erben gemeinschaftlich über die Abwicklung solcher Geschäfte zusammen entscheiden. Durch unterschiedliche Meinungen entstehen Streitigkeiten, die man als Erbstreit bezeichnet. Hierzu dienen Anwälte als Vermittler, da sie rechtlich die richtigen Entscheidungen treffen können.

Erbrecht als komplexe Thematik

Erbrecht stellt ein sehr komplexes Rechtsgebiet dar, weshalb ein qualifizierter Anwalt als rechtlicher Beistand zur Seite stehen sollte. Auch entspannte familiäre Verhältnisse können sich als schwierig gestalten, wenn es um teure finanzielle Entscheidungen geht. Erbrecht ist daher so umfangreich, da ein Erbfall automatisch mit weiteren Rechtsgebieten einhergeht. Hierunter fallen Steuerrechte, Familienrechte, aber auch Handels- sowie Gesellschaftsrecht.

Fachanwalt für Erbrecht

Da Erbrecht eben so komplex und umfangreich ist, gibt es die Möglichkeit für Anwälte, sich fachlich auf Erbrecht zu spezialisieren. Im Anschluss erhalten sie den Titel Rechtsanwalt für Erbrecht. Die Ausbildung ist sehr umfangreich, da viele unterschiedliche Rechtsgebiete umfassend erlernt werden müssen. Die Prüfungen sind streng und erst nachdem ein Nachweis über viele betreute Fälle aus dem Fachgebiet vorliegt, lässt sich der Titel des Fachanwaltes oder der Fachanwältin beantragen. Dies liegt letztendlich auch im Interesse der Mandanten, damit diese gut beraten eine ohnehin schwierige Situation meistern können.

Wodurch bestimmen sich die Kosten eines Rechtsanwaltes für Erbrecht?

Ein Rechtsanwalt für Erbrecht kann zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Die Kosten richten sich nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz. Allerdings bestimmt die Höhe des Erbteils die tatsächlichen Kosten. Je höher und wertvoller das vererbte Vermögen des Erblassers, desto teuer gestalten sich die Kosten. Über die möglichen anfallenden Kosten berät der Rechtsanwalt in einem ersten Beratungsgespräch.
Je schneller ein Erbstreit geklärt ist und je schneller eine Einigung erzielt wird, desto mehr bleibt letztendlich vom Vermögen über. Ein langer Rechtsstreit kann ein Erbe ansonsten so extrem mindern, dass kaum etwas davon überbleibt. Eine Rechtsschutzversicherung kann hierbei als gute Unterstützung dienen, da sie entweder einen Großteil der Kosten übernimmt, oder auch den gesamten Anteil.

Ein guter Rechtsanwalt für Erbrecht entscheidet über die beste Möglichkeit zur Regelung des Erbes. Darunter fallen eine gemeinschaftliche Erbteilung, Teilversteigerungen oder auch den Verkauf des gesamten Erbteiles. Letzteres kann sich vor allem dann anbieten, wenn neben den Vermögenswerten auch viele Schulden zum Vererben im Raum stehen. Durch Verkäufe können Schulden deutlich gesenkt werden, damit die Erben diese nicht tragen müssen.