Der Weg zum Beruf des Notars

posted am: 7 Dezember 2020

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Das Wirtschaftsleben wird maßgeblich durch Verträge gestaltet. Wichtige Verträge und Satzungen werden vorher von Notaren durchgesehen. Verträge mit einer erheblichen Bedeutung erkennt man dabei meistens an der vorgeschriebenen Schriftform. Der Schriftform soll unteranderem eine Warnfunktion zukommen. Die Parteien sollen davor gewarnt werden, einen Vertrag voreilig zu schließen. Immobilienkäufe, Firmengründungen oder Erbschaften verlangen darüber hinaus noch eine notarielle Beurkundung. Solche Verträge müssen daher zwingend vorher von einem Notar durchgeschaut werden. Diese Berufsgruppe unterscheidet sich von einem Rechtsanwalt oder Richter dadurch, dass er Rechtsstreitigkeiten gerade vorbeugen möchte. Er wird also nicht erst hinzugezogen, wenn geltendes Recht von den Parteien gebrochen wurde. Die Hauptaufgabe von ihm liegt damit in der Beurkundung von zukünftigen Rechtsgeschäfte. Bei einer Beurkundung nimmt der er eine neutrale Position ein. Ein Notar hat gerade die Aufgabe, die Parteien gleichermaßen zu beraten. Er ist damit unparteilich und unabhängig. Hierin liegt der entscheidende Unterschied zu einem Rechtsanwalt.

Der Weg zu einem solchen Beruf ist dabei besonders steinig und lange. Den Anfang der Ausbildung macht das Studium der Rechtswissenschaften. Hierbei handelt es sich um ein relativ langes Studium. Innerhalb des Studiums lernen die Studierenden unterschiedliche Rechtsgebiete kennen. Hierzu gehören das bürgerliche Recht, das öffentliche Recht und das Strafrecht. Häufig muss im Verlaufe des Studiums noch ein Schwerpunktbereich gewählt werden. Beispiele für Schwerpunktbereiche sind das europäische Recht, das Medienrecht, das Umweltrecht oder die Kriminalwissenschaften. Das Studium wird als besonders herausfordernd beschrieben. Die Quote von Studienabbrechern ist gerade im Studium der Rechtswissenschaft besonders hoch. Aus diesem Grund sollte man sich vorher genau überlegen, ob man tatsächlich dieses Studium absolvieren möchte. Nach Absolvierung des Studiums steht regelmäßig das sogenannte Referendariat an. In dem Referendariat findet eine praxisnahe Ausbildung statt. Häufig wird im Anschluss noch eine weitere Prüfung verlangt. Wurde nun das Studium und das Referendariat erfolgreich absolviert, darf man sich immer noch nicht Notar nennen. Hierfür muss zunächst eine Bewerbung als Notarassessor erfolgen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die Notarstellen sehr begrenzt sind. Aus diesem Grund kann es teilweise mehrere Jahre dauern, bis man eine freie Stelle als Notarassessor findet. Hat man diese Bewerbung jedoch erfolgreich absolviert, kann man sich sehr sicher sein, dass man irgendwann auch diesem Beruf nachgehen wird.

Die Ausbildung dauert – wie bereits festgestellt – regelmäßig außerordentlich lange. Es handelt sich um eine anspruchsvolle und herausfordernde Tätigkeit, welche zahlreiche Kenntnisse voraussetzt. Bewerber müssen sich daher sicher sein, dass sie ihre Zeit in eine solche lange Ausbildung investieren wollen. Der Vorteil des Berufs besteht darin, dass man unabhängig agiert und dementsprechend auch viel Verantwortung trägt. Vor diesem Hintergrund ist die lange Ausführungsdauer zu sehen.

Weitere Informationen finden Sie bei Müller Exter & Partner GbR.