Eine Ehescheidung setzt dem Ehestreit ein offizielles Ende

posted am: 16 November 2023

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Eine Scheidung ist in aller Regel kein angenehmes Thema. Setzt diese doch einen Ehestreit voraus oder zumindest die Erkenntnis, dass ein gemeinsamer partnerschaftlicher Weg nicht möglich ist. Doch bei aller Trauer und Frust über das Scheitern, sollten wir uns für einen Moment in die Situation vor einigen Jahrzehnten zurückversetzen, in der die Menschen eine Ehe nicht einfach auflösen konnten. Gezwungenermaßen blieben die Partner zusammen, von einer glücklichen Ehe konnte kaum die Rede sein, eher ein Brandherd für mögliche häusliche Gewalt. Insofern ist die Ehescheidung eine Errungenschaft einer aufgeklärten und modernen Gesellschaft, die einerseits einen Schlussstrich zieht unter dem Vergangenen und andererseits Türen öffnet für die Zukunft.


Nach der Zeit der Trennung entscheidet das Gericht

Wenn Ehepaare auseinandergehen, müssen sie diese Trennung durch eine gewisse Trennungszeit glaubhaft bestätigen. Erst nach dieser Trennungszeit kann eine Seite oder können beide Seiten gemeinsam die Ehescheidung einreichen. Eine anwaltliche Vertretung vor Gericht ist in diesem Fall in aller Regel vorgesehen, allerdings nicht immer für beide Seiten unabdingbar. Was letztendlich vor Gericht Gegenstand der Verhandlung wird, das hat bereits der jeweilige Gesetzgeber vorgesehen. Das Gericht sorgt beim Scheidungstermin dafür, dass die Trennung nach den gesetzlichen Regelungen ordentlich verläuft.


Ein Ehevertrag rettet vor einem Rosenkrieg

Ein Ehevertrag erleichtert den Scheidungsprozess. In ihm sind bereits im beidseitigen Einverständnis Regelungen verbindlich vereinbart worden, die im Falle einer Trennung greifen sollen, beispielsweise hinsichtlich Güter und Vermögen. Das macht die Arbeit des Gerichts erheblich einfacher, der Scheidungstermin ist dann nur noch eine reine Formsache. Zwar mag man sich gerade als frisch verliebtes Paar vor der Auseinandersetzung in Form eines Ehevertrags etwas sträuben. Schließlich setzt man sich in dem Moment größter Glücksgefühle mit unangenehmen Themen des Streits und der Trennung auseinander. Bedacht werden sollte, dass der Ehevertrag genau diesem Anliegen dient, nämlich möglichst viel Streit und Ärger im Falle einer Ehescheidung von beiden Seiten fernzuhalten.


Gut beraten - die Trennung bestmöglich vollziehen

Ein Anwalt für Eherecht ist der richtige Ansprechpartner, wenn es zu einer Scheidung kommt. Der Fachanwalt begleitet ihre Mandantschaft während des gesamten Prozesses bis zur Urteilsverkündung. Sind sich beide Seiten von Beginn an einig, ist auch eine gemeinsame anwaltliche Vertretung vor Gericht möglich. Ein Argument, welches die Scheidungskosten senkt. Gleiches trifft im Falle eines vorhandenen Ehevertrags zu. Auch hier genügt die gemeinsame anwaltliche Vertretung vor Gericht aus, da sich bereits die Gegenseiten auf einen Kompromiss geeinigt haben. Einen Ehevertrag sollte man alle Jahre erneuern, gerade wenn sich beispielsweise gütertechnisch erhebliche Veränderungen in der Ehe ergeben haben. Mit der Ehescheidung endet oft eine sehr belastende Zeit, gleichzeitig ist sie Anlass für einen Neubeginn.